Ein Tag im KlimaMoor „Am Löh“

Laut Informationen der Projektleitung des KlimaMoores „Am Löh“, entwickelt sich die Wiedervernässungsmaßnahme besser als angenommen. An einem wunderschönen Sommertag im August 2022 haben wir uns persönlich von den positiven Entwicklungen des Projektes überzeugen können.

 

Gute Wasserstände - der Trockenheit zum Trotz

Auch in der diesjährigen extremen Trockenphase war der Wasserstand im KlimaMoor – ähnlich 2021 - jederzeit ausreichend. Der Wasserstand ist besonders bedeutend für die Bindung von CO2 im Boden des Moores. Aus diesem Grund werden die Flächen regelmäßig kontrolliert und es erfolgt u. a. über einen installierten Wasserstandspegel (s. Foto links) ein kontinuierliches Monitoring. So können die Wasserstände zeitnah angepasst werden, sofern es erforderlich ist. Die Regulierung erfolgt über im Moor verlegte Rohre, die manuell eingestellt werden und das Wasser dorthin leiten, wo es benötigt wird.

Torfmoosausbreitung – die Seele des Moores wächst

Generell hat die Zerstörung von Mooren einen drastischen Rückgang der Torfmoose zur Folge, die aufgrund dessen als stark gefährdete Pflanzen eingestuft sind. Torfmoose sind grundsätzlich von entscheidender Bedeutung für die Entstehung von Zwischen- und Hochmooren. Sie wachsen unbegrenzt nach oben hin und währenddessen stirbt die untere Basis ab. Aus diesem unvollständig zersetzenden Gewebe entsteht wiederum Torf. Torfmoose können mehr als das 30fache ihrer Trockenmasse an Wasser speichern und auch CO2 wird im Torfköper dauerhaft gebunden.

Im KlimaMoor wird das oberirdische Wachstum der Torfmoose von einem Torfmoos-Pegel gemessen. Dieser zeigt mittlerweile schon einen stolzen Wert von 10 cm an (s. Foto links), die das dortige Torfmoos bereits in rund zwei Jahren gewachsen ist.

Die Torfmoose sind aber nicht nur gewachsen – auch für ihre Ausbreitung wird gesorgt. Auf einem Abschnitt des Ahlenmoores wurden in 2021 von einer für einen Schäfer gemähten Fläche Torfmoose und Sonnentau entnommen und auf Dämme des KlimaMoores „Am Löh“ umgepflanzt. Diese sind sehr gut angewachsen, haben sich mittlerweile umfangreich ausgebreitet.

Biodiversität – die Artenvielfalt nimmt zu

Und auch die Entwicklung der Biodiversität im KlimaMoor lässt nichts zu wünschen übrig. In 2021 brütete dort erstmals ein Kranichpaar – ein gutes Zeichen dafür, dass hier ausreichend Nahrung, Ruhe und Sicherheit für diese Vögel zu finden sind. Es ist zu vermuten, dass zukünftig weitere Kraniche in dem Moorabschnitt einen artgerechten Platz für ihre Brut finden werden.

 

Mit vielen unvergesslichen Eindrücken einer wunderschönen Runde, die auf der Geestinsel am Eichenwald vorbeiführte, den Blick vom vielleicht einzigen Torfkliff Deutschlands über den Dahlemer See erlaubte und den Bildern einer hochmoortypischen Vegetation im Kopf ging ein ganz besonderer Tag im KlimaMoor zu Ende.

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